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Heribert, nur de:

  • Efzet-Bedienungsanleitungen als Extraseite (nur de). Erste jQuery-Anwendung, dazu common.css, jquery.js, efzet.shtm-Extraseite mit eingebettem kurzem JS-Code und Bilder unter /shared/photos/rechnertechnik/efzet/
  • Grosse Navigationsumordnung der Rechnertechnikseiten. Dazu menu.inc.js, aber auch fast alle (!) Inhaltsseiten, die umgeordnet wurden (und deren Nachfahre/Vorgaenger)
  • /de/index: Navigationsboxen umgeordnet (von unten rechts eine nach links unten)
  • Verschiedenste inhaltliche Aenderungen mit vielen neuen Bildern (seitens Heriberts)

-- Sven

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Line 
1<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Strict//EN"
2     "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-strict.dtd">
3<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" xml:lang="de">
4<head><!--#set var="title"        value="Univac 9200, Univac 9300"
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12 --><title>Technikum29 - UNIVAC 9300<!--#echo var="title" --></title>
13
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17<body>
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19<div id="content">
20    <h2><!--#echo var="title" --></h2>
21       
22       
23        <p>Die UNIVAC 9200 bzw. 9300 ist eine lochkartenorientierte EDV-Anlage die 1966 auf den damals explodierenden EDV-Markt kam. Selten sind solche Anlagen vollständig erhalten geblieben, die dazu noch umfassend dokumentiert sind. Der Wunsch, diese wieder zur vollen Funktion zu bringen schlummert seit 4 Jahren in unseren Köpfen und wird nun Realität. Das ist eine Herausforderung die viel Zeit beansprucht, sowie einiges an "elekronischer Denkarbeit".<br>
24        Die Anlage wurde zunächst per Spedition aus dem Archiv ins Museum transportiert. Wie bei allen Restaurationen beginnt die Arbeit mit dem gründlichen Säubern der Geräte. Bereits hier begannen die Probleme: Die Schaumgummi-Verkleidungen der Gehäuseinnenseiten sind im Laufe der Zeit entweder zu Staub zerfallen (relatives Glück) oder sie haben sich zu einer klebrigen, teerartigen Masse verändert (ausgesprochenes Pech). Wir mussten mit beidem kämpfen.<br>
25        Mittlerweile wurden die Lärmdämm-Matten (Schaumgummi) erneuert, wodurch die Geräte von innen wieder top aussehen.
26        <br>
27        Volumenmäßig besteht diese Anlage vorwiegend aus Mechanik, insofern erwarten wir hier viele Überraschungen.     Daher bestand die nächste Aufgabe darin, die teils festsitzende Mechanik für den Transport der Lochkarten wieder gangbar zu machen und einige Kugellager sowie Antriebsrollen und -riemen zu erneuern. Alleine der Lochkartenstanzer weist 15 Zahnriemen auf!
28        <br>Der Lochkartenleser, der stolze 500 Karten pro Minute liest, arbeitet wieder und auch die Mechanik des Stanzers läuft mittlerweile einwandfrei was jedoch nicht bedeutet, dass die Lochkartenperipherie auch mit der Steuerung über den Prozessor funktionsfähig ist (Test kommt später).</p>
29       
30        <div class="box center auto-bildbreite">
31                <img src="/shared/photos/rechnertechnik/univac9300.jpg" alt="UNIVAC 9300 Anlage" width="700" height="375" />
32                <p class="bildtext"><b>UNIVAC 9300 Anlage</b> mit den Komponenten (von links nach rechts):
33                Stabdrucker, Prozessor, Electronic-Cabinett (Netzteil u. Magnetdrahtspeicher), Lochkartenleser,
34                Lochkartenstanzer</p></div>
35       
36        <p>Anschließend müssen viele der Verkleidungsbleche neu lackiert werden damit die Anlage auch äußerlich unseren Anforderungen entspricht.<br>
37       
38        Danach ist der Stabdrucker an der Reihe. Er lässt sich jedoch nur über den Prozessor steuern, so dass wir dann auch schon die erste spannende Inbetriebnahme vornehmen müssen. Hier warten mit Sicherheit noch viele Fehler auf uns.<br>
39        Die Mühe der aufwändigen Restauration wird sich lohnen, da diese Anlage als reine Lochkartenmaschine mit Assembler-Programmierung einen historischen Seltenheitswert hat.<br>
40        Für besonders interessierte Leser berichten wir unten in einem "Reparatur-Bolg" über die laufenden Fort- und Rückschritte bei der umfangreichen Reparatur der Univac 9300. Damit gewinnen Sie einen Einblick in den Aufwand, den eine solche Restauration erfordert. Engagement und Geduld sind Eigenschaften, die hier besonders gefragt sind. <br>
41        Eine Extraseite über technische Besonderheiten der EDV-Maschine folgt später.</p>
42        <div class="box center auto-bildbreite">
43                <img src="/shared/photos/rechnertechnik/univac9200.jpg" alt="UNIVAC 9300 Anlage" width="700" height="368" />
44                <p class="bildtext"><b>UNIVAC 9300 Anlage</b> mit abgenommener Verkleidung während der Restauration</p></div>
45               
46        <h3><a name="blog">Reparatur-Blog</a></h3>
47       
48        <p><b>17.1.2010:</b> Im Netzteil und im Drucker haben sich ein paar Mäuse zu schaffen gemacht und dabei 5 dünne Kabel durchgefressen. Glücklicherweise wurden die restlichen dicken Kabel verschont. Dennoch befinden sich in diesem sehr aufwändigen Netzteil weitere Fehler.<br>
49        <b>16.2.2010:</b> Nach dem Aufspüren von zwei defekten Widerständen (Unterbrechnung) ist das Netzteil funktionsfähig. Damit ist es jetzt auch möglich, die Lochkartengeräte vom Prozessor aus aufzurufen. Das funktioniert schon, wobei zur Zeit weder Daten gelesen noch gelocht werden können.<br>
50        Nun öffnet sich ein Feld mit weiteren Fehlern. Der Magnetdrahtspeicher arbeitet nicht. Wir versuchen, ihn wenigstens partiell zur Funktion zu bringen und werden später einen neuen Halbleiterspeicher anpassen. Wie unter der Rubrik "Speichermedien" beschreiben, ist der Magnetdrahtspeicher ein ganz spezielles Sorgenkind. Man erkennt, der Weg bis zur vollen Funktion ist noch weit!</p><br>
51        <div class="desc-right">
52                <img src="/shared/photos/rechnertechnik/9300pannel.jpg" alt="UNIVAC 9300 Bedienungspannel" width="400" height="296" />
53                <p class="bildtext" style="width: 400px;"><b>Bedienungspannel der UNIVAC 9300:</b> Insgesamt können 160 (Fehler-)Zustände aus dem Prozessor und der Peripherie mit Lämpchen per Schalter ausgeleuchtet werden.</p></div>
54               
55        <p><b>15.4.2010:</b> Noch immer läuft der Startzyklus der Maschine falsch. Eine Fehlermeldung des Druckers wird ohne offensichtlichen Grund angezeigt. Wir kreisen diesen Fehler sukzessive ein.<br>
56        <b>2.5.2010:</b> Ein defekter Thyristor in der Ansteuerung des Hämmerchens, welches das Zeichen in einer bestimmten Spalte auslöst, hat die Anzeige "Druckerstörung" verursacht. Auf Sicherheit wurde sehr stark geachtet: Fällt nur eine der 144 Druckspalten aus, so muss sich der Drucker sofort abschalten, damit keine Fehldrucke entstehen können. Nun geht es auf die Suche der nächsten Fehler.<br>
57        <b>10.5.2010:</b> Wir konnten den Drahtspeicher aktivieren. Es lassen sich sogar schon kleine Testprogramme per Switchregister eingeben. Bei der Ausführung der Testprogramme ergeben sich noch Fehler, denen wir nun nachgehen.<br> Vermutlich ist unsere Anlage die einzige der Welt, bei welcher der empfindliche Drahtspeicher noch (teil-)funktionsfähig ist. Dennoch ist der Ersatzspeicher bereits in der Planung. <br>
58        <b>12.6.2010:</b> Wir machen Fortschritte: Nach einer eingehenden Justage der optischen Lesestation des Readers können wir auch über Lochkarten kleine Programme in den Drahtspeicher einlesen und ausführen lassen. Über den hohen Sicherheitsaufwand beim Lesen der Lochkarten berichten wir später. Erstaunlich ist, dass der problematische Drahtspeicher noch so gut arbeitet.<br>
59        <b>16.6.2010:</b> Bei der Erst-Reparatur von Computern, die seit mindestens 30 Jahren nicht mehr eingeschaltet wurden, muss man auch vorübergehende Rückschritte hinehmen. Viele elektronische und mechanische Teile zeigen erst nach und nach, dass diese lange Zeit nicht spurlos an ihnen vorüber ging. Die vor Wochen noch funktionsfähige Punch (Lochkartenstanzer) zeigt immer mehr Fehler; es lassen sich jetzt überhaupt keine Karten mehr bewegen.<br>
60        Dafür konnten wir bereits ein Programm: "Printer Loop" per Lochkarten eingeben. Der gewaltige Drucker läuft sogar an, druckt aber noch nicht. Nach jeweils ca. 2 min. löst eine Thermo-Sicherung aus und beendet den Druckversuch.<br>
61        <b>25.6.2010:</b> Die Thermosicherung wurde ausgelöst, da der Fliehkraftschalter der Anlaufwicklung des Druckermotors defekt war. Diese Wicklung war damit dauernd aktiv, was zu einer erhöhten Stromaufnahme führte. Der Motor läuft aber Druckbefehle werden noch nicht ausgeführt.<br>
62Zusätzlich haben wir einen Kontaktfehler im Memory ausfindig gemacht. Nach der Beseitigung desselben läuft der Drahtspeicher offensichtlich über den kompletten Bereich von 8KB störungsfrei.<br>
63<b>30.6.2010:</b> Einen weiteren Fehler in der Drucker-Logik konnten wir ausfindig machen und beseitigen (defekter Transistor). Der Drucker arbeitet nun zum ersten Mal nach ca. 30 Jahren und kann bereits Files aus Lochkarten in verschiedenen Formaten ausdrucken (List-Programm). Das Schriftbild des Stabdruckers ist recht gut. <br>
64Nun wenden wir uns der Punch (Lochkartenstanzer) zu, die sich ja Stück für Stück von ihrer Funktion verabschiedet hat (siehe 16.6.).</p>
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66        <p><i>Eine laufende Ergänzung folgt in unregelmäßigen Abständen</i>
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69</div><!-- end of content -->
70<!--#include virtual="/de/inc/menu.inc.shtm" -->
71</body>
72</html>
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