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Jan 17, 2011, 4:07:03 PM (13 years ago)
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heribert
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Heriberts Aenderungen:

  • early-computers: Uebersetzung vorgenommen
  • details{1,2}: Kleinigkeiten hinzugefuegt
  • fruehe-computer: Viele Textaenderungen (PDP-12)
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    r226 r228  
    4242       <p class="bildtext"><small>Links: <b>PDP-8</b> mit Magnetband-Einheit TU 580, Lochstreifenleser und Festplatte, rechts: Bedienungspannel.</small></p>
    4343           
    44           <p>Eines der musealen Highlights ist die PDP-8 Komplettanlage, bestehend aus Prozessor, Bandlaufwerk TU 580 (gehörte ursprünglich zur PDP-5, Bj. 1963), Lochstreifenleser/stanzer PC 01, Festplatte DF 32 mit unbeweglichen Köpfen und dem Teletype Fernschreiber als Drucker. Diese Classic-8 ist der erste in Serie gebauter "Minicomputer" der Welt (Bj. 1965, Serien Nr. 100). Die Halbleiter waren noch einfache Transistoren (keine ICs), daher ist dies eine Anlage der 2. Computergeneration. <br>
     44          <p>Eines der musealen Highlights ist die PDP-8 Komplettanlage, bestehend aus Prozessor, Bandlaufwerk TU 580 (gehörte ursprünglich zur PDP-5, Bj. 1963), Lochstreifenleser/stanzer PC 01, Festplatte DF 32 mit unbeweglichen Köpfen und dem Teletype Fernschreiber als Drucker. Diese Classic-8 ist der erste in Serie gebauter "Minicomputer" der Welt (Bj. 1965, Serien Nr. 100). Die Halbleiter waren noch einfache Transistoren (keine ICs), daher ist dies eine Anlage der 2. Computergeneration.</p>
    4545                  <div class="box left" style="min-width: 840px;">
    4646          <img src="/shared/photos/rechnertechnik/dec/pdp8-fluegel.jpg" width="400" height="345" alt="PDP-8 Flügel" /></div>
    47                  <p> Aufgebaut ist dieser Computer durch eine Vielzahl verschiedener Logik- und Register-Module. Die logischen Entscheidungen werden im Prinzip durch eine intelligente Kombination von NANDs und NORs realisiert. Register, also schnelle Zwischenspeicher, werden mit Hilfe von Flip-Flop-Schaltungen aufgebaut. Die umfangreiche Verdrahtung der Module erfolgt durch die sogenannte "Wire-Wrap"-Technik (Wickelverbindung), deren Funktion in <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Wickelverbindung">Wikipedia</a> nachzulesen ist. Diese Wire-Wrap-Verbindungen wurden bis in die 80er Jahre bei allen größeren Rechnern angewendet. Es ist eine einfache Möglichkeit, räumlich beliebig liegende Modulanschlüsse miteinander zu verbinden. Anfangs erfolgte das "Wrappen" noch per Hand und wurde später von Automaten ausgeführt. Auch heute gibt es bei Versuchsschaltungen noch solche Verbindungen.<br>
     47                <p>Aufgebaut ist dieser Computer durch eine Vielzahl verschiedener Logik- und Register-Module. Die logischen Entscheidungen werden im Prinzip durch eine intelligente Kombination von NANDs und NORs realisiert. Register, also schnelle Zwischenspeicher, werden mit Hilfe von Flip-Flop-Schaltungen aufgebaut. Die umfangreiche Verdrahtung der Module erfolgt durch die sogenannte "Wire-Wrap"-Technik (Wickelverbindung), deren Funktion in <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Wickelverbindung">Wikipedia</a> nachzulesen ist. Diese Wire-Wrap-Verbindungen wurden bis in die 80er Jahre bei allen größeren Rechnern angewendet. Es ist eine einfache Möglichkeit, räumlich beliebig liegende Modulanschlüsse miteinander zu verbinden. Anfangs erfolgte das "Wrappen" noch per Hand und wurde später von Automaten ausgeführt. Auch heute gibt es bei Versuchsschaltungen noch solche Verbindungen.<br>
    4848                 Das Bild links zeigt den geöffneten Computer, wobei der rechte Flügel ausgeklappt ist. Hier erkennt man die Wire-Wrap-Verbindungen.</p>
    4949                  <small>Der Prozessor und der Lochstreifenleser sind Leihgaben des <a href="http://www.fitg.de">"FITG",  Frankfurt </a></small>
     
    8484          <img src="/shared/photos/rechnertechnik/dec/pdp-12-keyboard.jpg" width="400" height="282" alt="LAB-12 Bedienungspannel" />
    8585 </div>
    86                 <p>Im Jahre 1969 brachte DEC den PDP-12 Rechner auf den Markt. Er war der letzte Rechner, der auch im Link-Modus arbeiten kann und ist von Link-8 auf PDP-8 umschaltbar. Es handelt sich hier um einen "Laborrechner" mit standardmäßig eingebauten AD- und DA-Wandlern. Solche Rechner wurden während ihrer aktiven Phase meistens dem jeweiligen Stand der Technik angepasst. So wurde in diesem Gerät der Speicher schrittweise von zunächst 8kB bis auf zuletzt 32 kB ausgebaut (Speichererweiterung DW 08E).<br>
     86                <p>Im Jahre 1969 brachte DEC den PDP-12 Rechner auf den Markt. Er war der letzte Rechner, der auch im Link-Modus arbeiten kann und ist von Link-8 auf PDP-8 umschaltbar. Es handelt sich hier um einen "Laborrechner" mit standardmäßig eingebauten AD- und DA-Wandlern. Solche Rechner wurden während ihrer aktiven Phase meistens dem jeweiligen Stand der Technik angepasst. So wurde in diesem Gerät der Speicher schrittweise von zunächst 8kB bis auf zuletzt 32 kB ausgebaut.<br>
    8787Neben den Bandlaufwerken wurde dann ein Floppy-Laufwerk mit 8-Zoll Disketten hinzugefügt. Schließlich wurde dieses wieder entfernt und dafür zwei Wechselplattenlaufwerke installiert. Zu allerletzt wurde das Gerät sogar mit einem 10BASE-T Ethernet und selbstgeschriebenem TCP/IP Protokoll an das hausinterne Netz angeschlossen. So hat dieser Rechner vom Lochstreifen über Disketten und Platten die Entwicklung bis zum Ethernet durchlebt.<br>
    8888
     
    9797         Erweitert den KF12-B (Interrupt-Controller) um den Anschluss von drei Speicherdirektzugriff-Geräten. Dadurch konnte Hochgeschwindigkeits-Peripherie in den CPU-Taktpausen direkt in den Kernspeicher lesen/schreiben und so bis zu 6,5Mbit/sec transportieren. DMA (Direct Memory Access) ist spätestens seit den 90ern Standard für schnelle Datenübertragung. Dennoch hatte USB im Jahr 2000 nur 1Mbit/sec transportiert!<br>
    9898          <b>DP12A [TTY-Dataphone](4):</b><br>
    99           Mit den DP12-Modulen konnte man weitere Teletypes und Modems anschließen, in der besten Ausbaustufe sogar asynchron bis 100kBaud (zum Vergleich: Modems in den 90ern haben nur mit 57kBaud gearbeitet). Die Geräte arbeiteten bereits per standardkonformem EIA-232 (RS232) und ASCII. Das DP12-E arbeitete vermutlich nach einem Standard der Electronic Engineering Association.<br>
     99          Mit den DP12-Modulen konnte man weitere Teletypes und Modems anschließen, in der besten Ausbaustufe sogar asynchron bis 100kBaud (zum Vergleich: Modems in den 90ern haben nur mit 57kBaud gearbeitet). Die Geräte arbeiteten bereits per standardkonformem EIA-232 (RS232) und ASCII.<br>
    100100          <b>DR12 [Relays and Control](1)</b><br>
    101101          Stellt ein Register mit sechs Bits für sechs Relais zur Verfügung, die für beliebige externe Aufbauten genutzt werden können. Mit zwei zusätzlichen Microinstruktionen können die Relais per Programm aktiviert sowie deren Zustand, der durch Lämpchen auf dem Frontpanel angezeigt wird, ausgelesen werden.<br>
     
    106106          Stellt 15 verschieden priorisierte Interrupt-Leitungen zu Verfügung, die sich je bis zu 6 Geräte teilen konnten. Die Prioritäts-Level wurden durch einen Stack organisiert, die Interruptroutinen über Interruptvektoren gekoppelt. Spätestens den 80ern wurden solche Funktionen im PIC (Programmable Interrupt Controller) in jedem CPU implementiert.<br>
    107107          <b>KT12 [Time-Sharing Option](2):</b><br>
    108           Ausreichend Speicher und Peripherie (genügend TTYs und I/O-Geräte) vorausgesetzt, können mit diesem Modul bis zu 16 Benutzer ihre Programme (scheinbar) simultan ausführen (Multitasking). Das Scheduling wurde durch ein zentrales „Time Sharing Monitor“-Programm realisiert. Bereits in den 80ern waren 3 Ringe (Privilegierungsebenen) Standard, die Mehrbenutzerfunktionen wurden softwaremäßig implementiert.<br>
     108          Ausreichend Speicher und Peripherie (genügend TTYs und I/O-Geräte) vorausgesetzt, können mit diesem Modul bis zu 16 Benutzer ihre Programme (scheinbar) simultan ausführen (Multitasking). Das Scheduling wurde durch ein zentrales „Time Sharing Monitor“-Programm realisiert. Bereits in den 80ern waren 3 Ringe (Privilegierungsebenen) standard, die Mehrbenutzerfunktionen wurden softwaremäßig implementiert.<br>
    109109          <b>KW12-A [Real Time Clock](19):</b><br>
    110110          Eine Echtzeituhr mit Auflösung bis zu 2,5us per internem Quarz. Die Timer konnten damit extrem genau auflösen, etwa zur exakten zeitgetriggerten Ansteuerung von Peripherie. Zusätzlich konnte auch eine externe Zeitquelle angeschlossen werden. Darüber wurde der Anschluss des Zeitsignalgebers DFC77 für die Atomzeit aus der Physikalisch-Technischen Bundestanstalt realisiert.</p></small>
     
    115115          <p>Weitere Kabinetts sind in diesem Rechner eingebaut, die den Anschluss von zusätzlicher Peripherie ermöglicht hat:</p>
    116116         
    117           <p><small><b>AA50P:</b> Kabinett zur Bestückung von zusätzlichen Digital-Analog-Wandlern. 3 von 6 möglichen sind eingebaut.<br>
    118           <b>BA12:</b> Ist ein Kabinett zur Erweiterung der Peripherie, z.B. Lochstreifenleser/Stanzer PC05, Lochkartenleser usw.<br>
    119           <b>DW08A:</b> Mit Hilfe dieser Kabinett-Option lassen sich auch Geräte mit "negativem Bussystem" anschließen. Negative Logik wurde zu Zeiten der Germanium-Technik (pnp-Transistoren) verwendet (z.B. Plattenlaufwerk mit feststehenden Köpfen "DF32").<br>
    120           <b>DW08E:</b> Dieser Einschub im Gehäuse einer kleinen PDP8e ermöglicht den Anschluss von Speichermodulen aus der PDP8e-Serie.<br>
    121           <b>BM812:</b> Ebenfalls ein Einschub im Gehäuse einer kleinen PDP8e. Hier lassen sich Interfac-Module der 8e-Serie installieren. In unserem Rechner sind dies die Module zur Kommunikation mit den Plattenlaufwerken "Digital RK05" und "Plessey PM DD/8".</small></p>
     117          <p><small><b>AA50P [12 Bit DAC Controller]:</b> Kabinett zur Bestückung mit zusätzlichen Digital-Analog-Wandlern. 3 von 6 möglichen sind eingebaut.<br>
     118          <b>BA12 [Peripharal Expander]:</b> Ist ein Kabinett zur Erweiterung der Peripherie, z.B. Lochstreifenleser/Stanzer PC05, Lochkartenleser usw.<br>
     119          <b>DW08A [I/O Bus Converter]:</b> Mit Hilfe dieser Kabinett-Option lassen sich auch Geräte mit "negativem Bussystem" anschließen. Negative Logik wurde zu Zeiten der Germanium-Technik (pnp-Transistoren) verwendet (z.B. Plattenlaufwerk mit feststehenden Köpfen "DF32").<br>
     120          <b>DW08E [I/O Bus Converter]:</b> Dieser Einschub im Gehäuse einer kleinen PDP8e konvertiert den Bus der Serie PDP-8,-8i,-12 in das OMNIBUS-System der PDP-8e. Damit lassen sich alle Interfaces der 8e anschließen, z.B. das RK8E-Interface zur Ansteuerung der "Digital RK05" - oder "Plessey PM DD/8" Plattenlaufwerke.<br>
     121          <b>BM812 [Memory Expansion Box]:</b> Ebenfalls ein Einschub im Gehäuse einer kleinen PDP8e. Ermöglicht für die LINC-8, PDP-8,-8i,-12 das Installieren von zusätzlichen Speichern der 8e-Serie bis 32kB.</small></p>
    122122          <p>Zweifelsfrei steht fest: Der Rechner ist sehr umfangreich ausgebaut. Diese Methode war damals auch üblich. Man beantragte erst einmal einen Rechner in der Grundversion, die noch eben bezahlbar war. Später kamen sukzzesive die oben angeführten Optionen hinzu. So verteilten sich die hohen Anschaffungskosten auf mehrere Jahre und der Computer war immer "up to date".
    123123         
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