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Foto aus dem Museum: Ein Teil der Rundfunkgeräte

Hier ist ein Teil der Rundfunkgeräte abgebildet. Von rechts nach links: 20er Jahre, frühe 30er Jahre, Mitte 30er Jahre, Ende 30er Jahre, Anfang 50er Jahre.

Es ist erstaunlich, welch geringe Zeitspanne zwischen der sehr bescheidenen Einführung des Rundfunks Anfang der Zwanziger Jahre und dessen Perfektion liegt. 1923 begann in Deutschland die Ära des Rundfunks mit zunächst sehr begrenzter Emfangsqualität. 15 Jahre später war der Empfang prinzipiell perfekt möglich. Am Anfang hatten die Geräte noch ein technisches Design, genau wie heute, doch ab den dreißiger Jahren wandelte sich das Radiogerät zu teils attraktiven Möbelstücken. Für beides sind Beispiele aus dem Museumsbestand (150 Stück!) abgebildet.

Fotografie des HUTH-Empfängers

Empfänger von SIGNALBAU-HUTH (Modell E72): Dies ist ein preiswertes Gerät aus dem Jahre 1928 für die "kleinen Leute". Es konnte bereits an das "Lichtnetz" angeschlossen werden und benötigte keine Batterien mehr. Die Empfangsqualität des kleinen Rückkopplungsgerätes ist sehr dürftig. Der angeschlossene Trichterlautsprecher aus Metall rundete durch einen sprichwörtlich blechernen Klang das Bild ab. Radiohören war durchaus eine Sensation; aber kein Hörgenuss.

Fotografie des Telefunken W9

Wer viel Geld hatte – das waren nur wenige – konnte sich zur selben Zeit z.B. einen Telefunken W9 leisten. Mit dem passenden Arcophon Lautsprecher (mit Faltmembrane!) ausgestattet, war das Hörvergnügen nur noch "dünn" (keine Bässe) aber nicht mehr "blechern". Zusätzlich empfing das Gerät viele fernab gelegene Sender.

 

Die nächsten Bilder zeigen beispielhaft Geräte, die sich optisch und auch von der Technik her hervorheben. Jedoch ließe sich diese Bildergalerie beliebig weiterführen.
Im Museum sind viele weitere Raritäten zu bewundern, ein Hörerlebnis ist aus jeder Epoche möglich: Detektorgeräte, Batterieempfänger (20er J.), Luxus-Super (30er J.), frühe Musikschränke (1932) sowie quasi als Ende einer Etappe der erste Nachkriegsempfänger mit Motor-Sendersuchlauf und Kabelfernbedienung: SABA Freiburg 3D (Bj. 1954), ein Meilenstein mit 5 eingebauten Lautsprechern, der so beeindruckend im Klang ist, dass selbst CD-verwöhnte Kids staunend vor dem über 50 Jahre altem Gerät stehen. Insgesamt wird einsichtig, wie Rundfunk vor zwei bis drei Generationen erlebt wurde und wie schnell sich die Entwicklung vollzogen hat.

Telefunken Musikschrank

Der Wunsch nach "Tonmöbeln" kam schon ein paar Jahre nach der Einführung des Rundfunks. Hier ist ein Telefunken 650 GK Musikschrank aus den Jahren 1931/32 abgebildet. Fortschrittlich war der Plattenspieler mit "Magnetsystem" und Elektromotor; aber noch mit Grammophonnadeln und hohem Gewicht des Tonarms, welcher die Platten beachtlich strapazierte. Gegenüber dem mageren Klang eines Grammophons waren hiermit jedoch schon Musikkonserven in akzeptabler Qualität abspielbar. Das Gehäuse wurde aus edlem Nussbaum gefertigt. Das konnten sich nicht viele Menschen leisten.
Auch das Tischgerät Telefunken 650 ist als Exportmodell in einem besonders schönen Gehäuse per Mausklick zu erreichen.

 
Fotografie des Körting Ultramars

Körting Ultramar, das größte, aufwendigste und teuerste Gerät des Jahres 1935. 11 Röhren, zwei Lautsprecher und eine enorme Empfangsleistung zeichneten es aus.
Einiges zur Technik: 100fache Empfindlichkeit eines Einkreisers, 9 Kreise, Alloptik-Skala mit Lichtprojektion, Empfindlichkeits- , Feldstärke- und Bandbreitenanzeige. Ein solcher technischer Luxus war bisher unbekannt. Daher bezeichnete man das Gerät auch als "Übersuper".
Auf Wunsch können sie das Innenleben des Ultramars erforschen.

Fotografie des Kofferradios von Metz

Schnell noch ein riesiger Zeitsprung zum jüngsten Modell des Museumsbestandes: Der Kofferempfänger von Metz mit eingebautem Plattenspieler. Das 1956 gebaute Gerät ist natürlich noch mit Röhren bestückt. Damit konnte man seine "Elvis Presley"-Platten im Schwimmbad abspielen. Jedoch war das Vergnügen für Jugendliche wegen der hohen Anschaffungs- und Batteriekosten kaum erschwinglich.